Ich bin neu hier und fange gleich mit einem heiklen Thema an:
Ich werde erregt, wenn ich mich sexuell demütigen lasse. Deshalb habe ich jetzt erste Kontakte in der Homoszene zu "Sadisten" und "Doms" aufgenommen. Ich plane auch ein Live-Treffen. Ich bin eher bi als Homo und kann männliche Kontkakte nur über diese Schiene ertragen. Daneben möchte ich auch eine ganz normale Beziehung zu einer Frau aufnehmen, da ich mich im Sommer von meiner langjährigen Freundin getrennt habe.
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage:
Ich hatte als Kind Missbrauchserlebnisse, an die ich mich aber nicht mehr so klar erinnern kann.
Meine Vermutung ist, dass dadurch meine Anlage zum Masochismus herrührt.
Gibt es hier weitere Subs, die Missbrauchserfahrungen haben und ist es eine akzeptable Form, den Missbrauch über die Sexualität zu verarbeiten?
Ich leide nicht mehr darunter, aber wie gesagt veränderte sich meine Sexualität. Eine Psychotherapie habe ich schon gemacht, das hat aber nichts verändert an meiner Sexualität.
Ich wäre gerne auch mal Dom.Ist es möglich, vom Sub zum Dom zu switchen und was sind die Voraussetzungen?
Muss man eine dominante Persönlichkeit im realen Leben sein oder einfach nur gut spielen können?
BDSM und Missbrauch
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Re: BDSM und Missbrauch
Danke für deine wertvollen Hinweise. Ich glaube, dass da was dran ist an dem Ansatz der Reinszenierung des Geschehens in der Kindheit.
Man inszeniert den Missbrauch neu, nur mit dem Unterschied, dass man jetzt die Kontrolle über das Geschehen hat.
Die Therapie hat meine Gefühle nicht wegradiert.
Alles was ich in der Therapie gelernt habe war, zu verstehen, warum ich so bin, wie ich bin.
Ich habe mir damals selbst Schaden zugefügt, indem mir sexuell reizvolle Partnerinnen gesucht habe, unter denen ich aber im Alltag zu "leiden" hatte.
Therapie hat mir zudem mehr Bewusstsein über meine Sexualität verschafft und vielleicht weniger Schuldgefühle, denn anfangs haben mich meine "Wünsche" stark verwirrt.
Ich versuche heute zudem, mein Beuteschema zu ändern (Das gelingt aber nur, wenn noch genügend Blut im Hirn geblieben ist).
Das Problem Selbstaufgabe hast du schon angesprochen. Wenn die Sexualität eine zu große Rolle im Leben einnimmt, kann man sich nicht mehr genügend schützen vor Menschen, die einem schaden.
Vielleicht überlege ich mir das mit dem Unterwerfen an einen völlig fremden Dom, den ich nur aus Mailkontakten kenne.
Mein Wunsch, Dom zu sein kann auch aus dem Wunsch erwachsen, auf der anderen Seite stehen zu wollen (also auch eine Reinszenierung oder kreative Verarbeitung) . Ich hoffe, wenn man die Rolle des Sub gefühlt hat, weiß man auch, was man als Dom zu tun hat.
Man lernt ja quasi am Modell.
Damit ich nicht falsch verstanden werde, BDSM ist ein wunderbare, aufregende und schöne Art des Liebemachens.
Mir geht es in meinem Beitrag um das Verstehen, Wieso und Warum?
Man inszeniert den Missbrauch neu, nur mit dem Unterschied, dass man jetzt die Kontrolle über das Geschehen hat.
Ich glaube nicht, dass man in der Therapie Missbrauch ungeschehen machen oder heilen kann.Maru hat geschrieben:Hallo,
Was ich noch interessant fände: dein Beitrag klingt so, als ob sich deine Sexualität veränderte, nachdem du in deiner Therapie das Leiden an deinem Missbrauch überwunden hattest. Verstehe ich das so richtig?
Die Therapie hat meine Gefühle nicht wegradiert.
Alles was ich in der Therapie gelernt habe war, zu verstehen, warum ich so bin, wie ich bin.
Ich habe mir damals selbst Schaden zugefügt, indem mir sexuell reizvolle Partnerinnen gesucht habe, unter denen ich aber im Alltag zu "leiden" hatte.
Therapie hat mir zudem mehr Bewusstsein über meine Sexualität verschafft und vielleicht weniger Schuldgefühle, denn anfangs haben mich meine "Wünsche" stark verwirrt.
Ich versuche heute zudem, mein Beuteschema zu ändern (Das gelingt aber nur, wenn noch genügend Blut im Hirn geblieben ist).
Das Problem Selbstaufgabe hast du schon angesprochen. Wenn die Sexualität eine zu große Rolle im Leben einnimmt, kann man sich nicht mehr genügend schützen vor Menschen, die einem schaden.
Vielleicht überlege ich mir das mit dem Unterwerfen an einen völlig fremden Dom, den ich nur aus Mailkontakten kenne.
Ja, das würde ich gerne herausfinden.Maru hat geschrieben: Ach und, was das Dom sein angeht. Warum glaubst du, dass es da Regeln gäbe?? Du musst weder eine dominante Persönlichkeit im realen Leben sein, noch gut spielen können. Die Frage ist doch einfach nur, ob du entsprechende Fantasien hast, und ob sie deine Sexualität mit einem anderen Menschen inspirieren können.
Mein Wunsch, Dom zu sein kann auch aus dem Wunsch erwachsen, auf der anderen Seite stehen zu wollen (also auch eine Reinszenierung oder kreative Verarbeitung) . Ich hoffe, wenn man die Rolle des Sub gefühlt hat, weiß man auch, was man als Dom zu tun hat.
Man lernt ja quasi am Modell.
Damit ich nicht falsch verstanden werde, BDSM ist ein wunderbare, aufregende und schöne Art des Liebemachens.
Mir geht es in meinem Beitrag um das Verstehen, Wieso und Warum?
Re: BDSM und Missbrauch
Ich glaube, der Grund warum sich viele nicht mit dem Thema auseinandersetzen, ist, dass es in der Öffentlichkeit viele Vorurteile und Halbwissen über BDSM gibt.
Ich habe auch Schuldgefühle diesbezüglich gehabt und es versucht, einzustellen, so zu fühlen, aber der Wunsch nach BDSM war wie ein Bumerang- je weiter ich ihn weg geschoben habe, desto heftiger kam er wieder.
Wie meinst du das mit der Geborgenheit?
Man kann doch auch Geborgenheit in anderen Konstellationen finden.
Ich habe auch Schuldgefühle diesbezüglich gehabt und es versucht, einzustellen, so zu fühlen, aber der Wunsch nach BDSM war wie ein Bumerang- je weiter ich ihn weg geschoben habe, desto heftiger kam er wieder.
Wie meinst du das mit der Geborgenheit?
Man kann doch auch Geborgenheit in anderen Konstellationen finden.
Ja, das kann z.B. passieren, wenn man einen Partner hat, von dem man nicht geliebt wird, der nicht zu einem passt, mit dem man aber (anfangs) guten Sex hat.Maru hat geschrieben:Ich denke, dass es nicht das Problem ist, dass „Sexualität eine zu grosse Rolle im Leben einnimmt“, sondern, dass sie oft zu stark getrennt wird von anderen Aspekten des Lebens, der Zwischenmenschlichkeit, der Intimität und der Liebe. Das mag wiederum daran liegen, dass all diese Dinge in unserer Kultur zu stark getrennt und „gereinigt“ werden von der Sexualität.
- DieFolgsame
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Re: BDSM und Missbrauch
Hallo TR-909,
ich bin als Kind nicht missbraucht aber oft erniedrigt worden und ich denke, dass das auch ein Grund dafür ist, warum ich mich heute so gerne im BDSM-Kontext erniedrigen lasse.
Solange man das Ausleben seiner Fantasien genießen kann, ist es doch schön - egal, aus welchem Grund man das möchte
Liebe Grüße
DieFolgsame
ich bin als Kind nicht missbraucht aber oft erniedrigt worden und ich denke, dass das auch ein Grund dafür ist, warum ich mich heute so gerne im BDSM-Kontext erniedrigen lasse.
Solange man das Ausleben seiner Fantasien genießen kann, ist es doch schön - egal, aus welchem Grund man das möchte
Liebe Grüße
DieFolgsame
Nichts kann den Menschen mehr stärken, als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.
(Paul Claudel)
(Paul Claudel)
Re: BDSM und Missbrauch
Hallo TR-909,
bin gerade erst auf den Beitrag gestoßen.
Vielleicht noch ein Wort zu dem Diskussionspunkt Geborgenheit:
Ausleben von Sexualität ist gut, Kopfkino ist super, aber die Wirklichkeit kann hart sein. Ich interpretiere Marus Beiträge noch ein wenig weiter: Wenn man sich mit jemand Unbekannten einlässt, weiß man nie wie es endet. Es kann endlos geil sein oder mit einem Absturz enden, den niemand auffängt. Zweiteres kann nie völlig ausgeschlossen werden. Bei einem Unbekannten schätze ich die Gefahr bei jemand egoistischem zu landen und auf die Nase zu fallen um einiges höher ein als bei jemandem bei dem man weiß wie derjenige tickt. Ich persönlich möchte mich nicht auf jemanden verlassen müssen, dem ich noch nie vorher begegnet bin – dem ich nicht ein gewisses Maß von Vertrauen und Geborgenheit, um dieses Wort noch einmal zu benutzen, entgegenbringen kann. Aber das ist Geschmackssache. Wenn man die Spannung des Unbekannten braucht, dann bitte! Man sollte sich nur auch der Risiken bewusst sein.
So wie Du klingst kannst Du noch nicht einschätzen von wo bis wo die Spanne reicht. Deshalb vielleicht die Empfehlung „etwas kontrollierter“ in die Thematik einzusteigen als einfach nur mit dem Unterleib zu denken.
Nein, es gibt keinen Hinderungsgrund warum Du nicht in den Dombereich switschen können solltest. Erlaubt ist was gefällt. Nur gilt genau die umgekehrte Aussage vom Absatz oben. Dann nämlich trägst Du die Verantwortung für denjenigen der sich Dir anvertraut. Ich wollte das nur noch mal ansprechen. Den einen Satz von Dir könnten man so interpretieren wie „ich probier mal Dom damit ich ein besserer Sub sein kann“. Natürlich lernt man dabei, aber das Motiv sollte stimmen, sprich, man sollte in dem Moment die Rolle auch ausfüllen können.
Pass auf Dich auf!
Gruß, Skorpiom
bin gerade erst auf den Beitrag gestoßen.
Vielleicht noch ein Wort zu dem Diskussionspunkt Geborgenheit:
Ausleben von Sexualität ist gut, Kopfkino ist super, aber die Wirklichkeit kann hart sein. Ich interpretiere Marus Beiträge noch ein wenig weiter: Wenn man sich mit jemand Unbekannten einlässt, weiß man nie wie es endet. Es kann endlos geil sein oder mit einem Absturz enden, den niemand auffängt. Zweiteres kann nie völlig ausgeschlossen werden. Bei einem Unbekannten schätze ich die Gefahr bei jemand egoistischem zu landen und auf die Nase zu fallen um einiges höher ein als bei jemandem bei dem man weiß wie derjenige tickt. Ich persönlich möchte mich nicht auf jemanden verlassen müssen, dem ich noch nie vorher begegnet bin – dem ich nicht ein gewisses Maß von Vertrauen und Geborgenheit, um dieses Wort noch einmal zu benutzen, entgegenbringen kann. Aber das ist Geschmackssache. Wenn man die Spannung des Unbekannten braucht, dann bitte! Man sollte sich nur auch der Risiken bewusst sein.
So wie Du klingst kannst Du noch nicht einschätzen von wo bis wo die Spanne reicht. Deshalb vielleicht die Empfehlung „etwas kontrollierter“ in die Thematik einzusteigen als einfach nur mit dem Unterleib zu denken.
Nein, es gibt keinen Hinderungsgrund warum Du nicht in den Dombereich switschen können solltest. Erlaubt ist was gefällt. Nur gilt genau die umgekehrte Aussage vom Absatz oben. Dann nämlich trägst Du die Verantwortung für denjenigen der sich Dir anvertraut. Ich wollte das nur noch mal ansprechen. Den einen Satz von Dir könnten man so interpretieren wie „ich probier mal Dom damit ich ein besserer Sub sein kann“. Natürlich lernt man dabei, aber das Motiv sollte stimmen, sprich, man sollte in dem Moment die Rolle auch ausfüllen können.
Pass auf Dich auf!
Gruß, Skorpiom
- amber505
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- Beiträge: 1
- Registriert: Mi Mai 05, 2021 8:03 am
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Re: BDSM und Missbrauch
It is mentally and emotionally challenging. Hmm.. I was raised in a hostile family and I can pretty much say that it is difficult to induce pain to others rather than receive it because I know how it feels being abused or receiving that pain. It isn't a bad thing to have a masochistic fetish when it comes to sex but there's a boundary between masochism and getting abused. That's why most BDSM partnerships rely on contracts of dos and don'ts.
If you really want to try switching, don't assume that you can do it like you're just switching on a light. You have to try doing it gradually but you will also have to ask your partner if he/she is okay with it.
If you really want to try switching, don't assume that you can do it like you're just switching on a light. You have to try doing it gradually but you will also have to ask your partner if he/she is okay with it.
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